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Aus den Landesanstalten





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                                                                                         verschiedenen
                                                                                         Arbeitsgruppen und deren
                                                                                         Zielsetzung am Runden Tisch
                                                                                         Schwarzwild.





























       Die AG Jagdliche Praxis, beschäftigt sich vornehm-  rechtigten, Obliegenheiten der Landwirtschaft und
       lich mit der Regulierung und vor allem der Reduzie-  eigenverantwortliches Handeln der Jagdgenossen-
       rung der Schwarzwildbestände als ein entscheiden-  schaften).
       der Baustein der Risikominimierung (ASP). Aber
       auch abseits des ASP-Geschehens ist eine Regulie-  Zur Unterstützung der Wildbretvermarktung wer-
       rung der Schwarzwildbestände schon seit Jahren ge-  den gegenwärtig in der AG Wildbret Fördermöglich-
       fordert (Pegel 2012). Ziel ist es daher, Jagdhemmnis-  keiten im infrastrukturellen und vermarktungstech-
       se abzubauen und die Jägerschaft von einem Paradig-  nischen Bereich umgesetzt, um den Jagdausübungs-
       menwechsel von einem rein hegerischen Ansatz hin   berechtigten in ihren Bemühungen die Schwarzwild-
       zu einem regulierenden Ansatz, welcher eine Redu-  bestände zu regulieren und einem erhöhtem
       zierung des Schwarzwildes in Gebieten mit bereits   Streckenaufkommen gerecht zu werden, entgegen zu
       hohen Schwarzwilddichten ermöglicht, zu lenken.  kommen. Das Investitionsprogramm gilt für Jagdaus-
                                                übungsberechtigte  sowie  Zerlege-  und  Verarbei-
        Durch Abbau jagdlicher Hemmnisse und durch die   tungsbetriebe. Zudem wurde mit der Vorbereitung
       Förderung der jagdlichen Infrastruktur soll die Jäger-  bzw. Begleitung von Modellprojekten zur optimier-
       schaft gestärkt werden, um eine effektive Reduzie-  ten bzw. professionalisierten Wildbretvermarktung
       rung des Schwarzwildbestandes bereits in der gegen-  begonnen und dies soll zukünftig ausgebaut werden.
       wärtigen Situation umzusetzen. Unterstützung kann                                 Coralie Herbst
       in Form von Beratung und Informationsveranstaltun-                                LAZBW Aulendorf
       gen durch die Berufsjäger der WFS für eine effektive   Ausblick                   Wildforschungsstelle
       Durchführung des Schwarzwildmanagements und                                       (WFS)
       Entwicklung von Bejagungskonzepten durch die Jä-  Am Runden Tisch Schwarzwild sind unterschiedli-  Tel.: 07525 / 942-345
       gerschaft (z. B. auf Hegeringebene, Kreisjägerschaf-  che Interessenvertreter involviert, welche die auf-  coralie.herbst@lazbw.
       ten) in Anspruch genommen werden.        kommenden Konflikte rund um das Schwarzwild   bwl.de
                                                widerspiegeln. Für die Ausarbeitung und Abstim-
       Um Konflikte im Zusammenhang mit Wildschäden   mung von Lösungsansätzen sind fundierte Daten-  Bauch, Toralf
       zu entschärfen, werden in der AG Landwirtschaft   grundlagen unentbehrlich, um sachlich diskutieren   LAZBW Aulendorf
       verschiedene Lösungsansätze verfolgt. Zu diesen ge-  und Lösungen für Problemsituationen zu finden. Die   Wildforschungsstelle
       hören, neben der Etablierung von jagdunterstüt-  Arbeit des Runden Tisches Schwarzwild ist noch   (WFS)
       zenden Maßnahmen, auch die Unterstützung der   nicht beendet. Die ersten Erfolge konnten auf minis-  Tel.: 07525 / 942-346
       Wildschadensschätzer und die Prävention von Wild-  terieller und gesetzlicher Ebene erreicht werden, nun   toralf.bauch@lazbw.bwl.
       schäden. Kernpunkt ist die Einbindung aller Betei-  gilt es vor allem die Umsetzung in der Fläche weiter   de
       ligten (Eigenverantwortung  des  Jagdausübungsbe-  vorantreiben.   Literatur



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