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Geschichte, Gebäude und Entwicklung des Amtsgerichts Geislingen
Auf dieser Seite finden Sie Daten und Fakten zum Gebäude und zur Geschichte des Amtsgerichts Geislingen.
Seit 1880 tagte das Oberamtsgericht oder Amtsgericht - wie es später hieß - im Gebäude Schulstraße 17 in Geislingen. Das heutige Amtsgerichtsgebäude wurde um 1878 errichtet.
Sodann folgt in der Datensammlung des Amtsgerichts Geislingen ein etwa 90jähiger Sprung. Am 04.11.1968 wurde das Amtsgerichtsgefängnis, das sich auf dem heutigen Parkplatz neben dem Alten Bau befand, endgültig geschlossen. Im März 1970 wurde über den Ausbau des Amtsgerichtsgebäudes nachgedacht.
Im November 1971 brach ein Sandsteinbrocken über dem Seiteneingang des Amtsgerichts ab und kam vor diesem zum Liegen. Es handelte sich zu dieser Zeit um den einzigen nutzbaren Eingang, da der Haupteingang renoviert bzw. neu errichtet wurde. Das Amtsgerichtsgebäude war also zu dieser Zeit stark angegriffen. Es wurden alle vorstehenden Gesimse abgeschlagen, um weiteres Herabfallen von Gestein zu vermeiden. 1974 war sogar der Neubau des Amtsgerichtsgebäudes auf dem Platz des ehemaligen Gefängnisses im Gespräch. Im August 1977 wurde das alte Gefängnis dann abgebrochen.
Im Jahr 1979 wurde der große Sitzungssaal des Amtsgerichts - der heutige Saal 4 - neu eingerichtet und für das ganze Amtsgericht der Einbau einer Sprechanlage mit Rufanlage und Leuchtbild sowie einer Alarmanlage genehmigt.
Die EDV-Geschäftsstellenautomation erfolgte 1990. Ab diesem Zeitpunkt war das Amtsgericht Geislingen teilweise mit PC ausgestattet.
Eine Innenrenovierung fand 1991 statt, im Zuge dieser wurden auch zwei Dachgeschossräume ausgebaut, um dort ebenfall Serviceteams - oder Geschäftsstellen, wie es damals noch hieß - einzurichten.
Im April 1997 erfolgte eine Rundumsanierung des Amtsgerichts. Dabei wurden sowohl Fassade als auch Dach renoviert.
Damit enden die Schriftstücke in der Sammlung des Amtsgerichts Geislingen. Doch auch in den letzten Jahren hat sich das Amtsgericht Geislingen sehr verändert. Alle Büros sowie die Sitzungssäle erhielten neue Möbel, die Wände wurden frisch gestrichen und die Flure neu gestaltet. Somit präsentiert sich das Gebäude nun modern, zeitgemäß und kundenfreundlich.
Seit 01.01.2018 ist das Amtsgericht Geislingen an der Steige auch für diejenigen Betreuungs- und Nachlassangelegenheiten zuständig, die bis dahin von staatlichen Notariaten wahrgenommen worden waren. Das Gebäude in der Schubartstraße 17 bot hierfür die notwendigen Flächen. Seitdem ist außerdem die Zwangsvollstreckung, die bislang im Gebäude Schulstraße 17 angesiedelt war, in diesem neuen Gebäude untergebracht.
Das Gebäude Schubartstraße 17 wurde 1906/1907 als Amtskörperschaftsgebäude durch den Stuttgarter Architekten Richard Dollinger erbaut. Es wurde als zweigeschossiger Winkelbau mit Reliefschmuck und Erker erstellt. Die Gestaltung der Fassade erfolgte mit altdeutschen Elementen im Barockstil, was charakteristisch für öffentliche Gebäude nach der Jahrhundertwende war. Im Inneren des Gebäudes sind vereinzelt Jugendstilelemente vorhanden. Das Gebäude wurde von jeher als Verwaltungsgebäude verschiedener Ämter, u. a. dem Wasserwirtschaft- und Feldbereinigungsamt sowie dem Vermessungsamt, genutzt.
Für die Nutzung durch das Amtsgericht wurde das Gebäude kernsaniert und den brandschutzrechtlichen Erfordernissen angepasst. Ein neu eingebauter Aufzug über drei Stockwerke garantiert die Barrierefreiheit. Auch weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht, wurde besonders Wert daraufgelegt, viele historische Elemente aus der Entstehungszeit zu erhalten. Im Erdgeschoss befindet sich nun der der öffentlich zugängliche Wartebereich mit den Sitzungs- und Verhandlungssälen und im ersten und zweiten Obergeschoss die Abteilungen Nachlass, Betreuung und Zwangsvollstreckung.