Page 31 - Landinfo 4/2019 ULB Emmendingen
P. 31
Pflanzen- und Tierproduktion
chungen ergaben im Frühjahr einen etwa um zwei Betrieb vor, auf dessen Flächen teilweise die Feldsta-
Wochen früheren Vegetationsbeginn. Der Alterungs- tionen des Grünlandtages angelegt wurden. Er be-
prozess beschleunigte sich, weshalb der optimale wirtschaftet rund 60 Hektar Dauergrünland, um sei-
Nutzungszeitpunkt des ersten Aufwuchses ca. zehn ne 100 Milchkühe mit Nachzucht zu versorgen. Der
Tage früher erreicht war. Da die Bodenfeuchte in der Moderator Prof. Dr. Martin Elsäßer dankte ihm sowie
Hauptwachstumsperiode durch eine Verlagerung der den anderen beteiligten Landwirten für die hervorra-
Niederschläge sank, wurde das Wachstum der Kräu- gende Zusammenarbeit und die Bereitstellung ihrer
ter gefördert. Flachwurzler, zu denen die guten Fut- Flächen.
tergräser zählen, hatten Nachteile. Reinhard Resch
schlussfolgerte aus den Versuchsergebnissen, dass
der Dauergrünlandaufwuchs zukünftig geringere Besichtigung der Versuchsparzellen Bild 3: Harald Gronbach blickt
Rohproteinerträge, Trockenmasseerträge und eine für seinen Betrieb
verminderte Silierbarkeit aufweisen wird. Das stellt Nach einer mittäglichen Stärkung verlagerte sich die optimistisch in die Zukunft;
Foto: LAZBW, Annette Jilg
die Bewirtschafter des Dauergrünlands vor eine Viel- Veranstaltung zu den Stationen ins Freie bei blauem
zahl an Herausforderungen. Himmel und Sonnenschein. An vier Versuchsstatio-
nen konnten die Teilnehmer extra für den Grünland-
tag angelegte Parzellen begutachten und die Ein-
„Hat Grünland immer einen schätzung der Experten erfahren. Eine fünfte Station
Stickstoff-Bedarf?“ informierte über den richtigen Einsatz von Siliermit-
teln bei der Grünlandernte. Ein Schwerpunkt an den
- unter diese Frage stellte Dr. Gerhard Riehl vom Stationen waren Möglichkeiten zur Biodiversitäts-
Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft steigerung im Dauergrünland. Jedoch wurden auch
und Geologie seinen Vortrag. Grundsätzlich bejahte die Folgen der Trockenheit 2018 auf den Nachsaater-
er die Frage, gab aber zu bedenken, dass der N-Bedarf folg thematisiert.
des Grünlandes nicht immer eine Düngung zur Folge
haben muss. Eine bedarfsgerechte Düngung setzt Abgerundet wurde der Grünlandtag durch eine Ma-
eine schlagbezogene Ertragsermittlung voraus. Lei- schinenvorführung des Maschinenrings Crailsheim.
der verfügen viele Futterbaubetriebe nicht über die Zur Nachsaat kam eine Säkombination aus dem Hau-
passende Messtechnik, wie beispielsweise eine Fahr- se Vredo mit Glattwalze zum Einsatz. Eine Güttler-
zeugwaage. Sämaschine mit Egge-Striegel-Prismenwalzen-Kom-
bination demonstrierte das Übersaatverfahren. Beide
Mit positivem Blick in die Zukunft stellte abschlie- Maschinen mussten sich unter den sehr trockenen
ßend Harald Gronbach seinen landwirtschaftlichen Bedingungen beweisen.
Elisabeth Gerster
LRA Schwäbisch Hall –
Landwirtschaftsamt
Tel.: 07904/7007-3102
e.gerster@lrasha.de
Dennis Kopf
LRA Schwäbisch Hall
Bild 4: Die Teilnehmer begutachten Ackerfutterparzellen mit unterschiedlichem Leguminosenanteil. Tel. 07904/7007-3134
Foto: LRA Schw. Hall, Dennis Kopf d.kopf@lrasha.de
Landinfo 4 | 2019 31